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Ausstellung "Gehörlose im Dritten Reich"

Die Tafeln der Ausstellung "Gehörlose im Dritten Reich" von Lothar Scharf informieren zum Einen über das Schicksal gehörloser Juden im 3. Reich, zum Anderen über die Zwangssterilisation erbkranker Gehörloser und Euthanasie, von denen mehrfachbehinderte Gehörlose betroffen waren.

Daneben wird jedoch auch über die Gehörlosen-Hitlerjugend und über Gehörlose in der NSDAP/SA/Wehrmacht berichtet, denn trotz ihrer "Minderwertigkeit" der NS-Ideologie zufolge und daraus resultierender Zwangssterilisation waren nicht wenige Gehörlose Mitläufer oder auch begeisterte Anhänger des NS-Regimes. So gab es schon vor 1933 in München eine HJ-Einheit der Gehörlosen und eine "Taubstummen-Sektion" der NSDAP München (1932!). Die Zentrale der NS-Gehörlosenpresse befand sich ebenfalls in München. Sie wurde von den Taubstummenlehrern der Taubstummenanstalt München, Ludwig Herzog, und später Karl Engelmann, geführt. Gezeigt werden des Weiteren auch die Lebensgeschichten von jüdischen gehörlosen Opfern, die die Taubstummenanstalt besuchten, sowie eines Gehörlosen aus München, der in das Konzentrationslager Flossenbürg deportiert wurde.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter
www.gehoerlose-drittes-reich.de