Fazit des Kurators

Einige Programmpunkte waren zunächst "experimentell" angelegt, d.h. zum ersten Mal in dieser Art von Präsentation im öffentlichen Raum und im Zusammenhang einer großen Feierlichkeit vorgesehen (beispielsweise das Projekt "Young-Euro-Connect", die Ausstellung "Deckname Betti", die Slam Poetry auf der Bühne oder auch die Stadtteilrundgänge). Der Erfolg der Station hat gezeigt, dass politische Themen durchaus in dieser Konzeption und im Zusammenhang mit offiziellen Feierlichkeiten an den Mann / die Frau gebracht werden können – und dies sogar mit einem ungeahnten Zuspruch. Dabei ist von Vorteil, dies nicht zurückhaltend im Hintergrund des Platzes zu tun, sondern offensiv auf die Menschen zuzugehen und sie zum Mitmachen einzuladen. Zahlreiche Besucher empfanden den Platz und die Programmgestaltung als wohltuenden Kontrast zum sonst eher ausgelassenen Festprogramm. Sie waren für die Gelegenheit dankbar, sich einmal ohne Konsumzwang setzen und nachdenken zu können.

Es ist gelungen ein Programm zu organisieren, das in seiner Gesamtheit weder moralisierend wirkte noch zu irgendeinem Zeitpunkt der Thematik unangemessen war. Die Atmosphäre auf dem Platz war während der gesamten Veranstaltung sehr ruhig und entspannt, fast meditativ, ohne jemals bedrückend zu werden. Auf diese Weise konnte der Gedanke des Platzes ideal in das Gesamtkonzept der Feierlichkeiten zum Stadtgeburtstag integriert werden. Dies ist nicht zuletzt auch einer geglückten Moderation zu verdanken, die immer wieder auf den Hintergrund und das Gesamtanliegen der Station hinwies. Aber auch die Heterogenität der Programmpunkte trug wesentlich zu diesem Erfolg bei, da so die verschiedenen Facetten des Themas Nationalsozialismus und die vielen möglichen Weisen, sich damit auseinanderzusetzen, deutlich wurden. Und schließlich ist festzustellen, dass bei all dem der Blick auch stets in die Zukunft gewandt war, d.h. die positiven Entwicklung seit dieser Zeit und die Herausforderungen der Zukunft einen wichtigen Stellenwert hatten.

Die gemeinsame Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen und verschiedenen Künstler /-innen hat gerade vor diesem Hintergrund extrem gut geklappt. Es gab, bei aller Unterschiedlichkeit, einen gemeinsamen inhaltlichen Bezugspunkt, der der eine Art Teamfindung erlaubt hat. An dieser Stelle deshalb noch mal der Dank des Kurators an alle beteiligten Institutionen und Personen für die immer kooperative Zusammenarbeit und fruchtbare Auseinandersetzung über die Gestaltung des Programms und Platzes.

Den Abschlussbericht können Sie hier als PDF Dokument herunterladen.
Die beteiligten Institutionen und ihre Programmbeiträge können Sie hier sehen.